neodrives Z20 Display - neoMMI 20c

neodrives Z20 – kraftvoller Antrieb für Pedelec und E-Bike

Seit einigen Jahren fahre ich mein Gravelbike mit einem Motor im Hinterrad und bin sehr zufrieden. Daher habe ich bei der Anschaffung meines Lastenrads ganz genau hingeschaut und den STEPS EP8 Motor von Shimano mit dem neodrives Antriebssystem der Alber GmbH verglichen. Kurz gesagt: die Entscheidung ist zu Gunsten des neodrives Z20 Heckmotor mit passendem Akku und Display gefallen.

neodrives Antriebssystem aus Deutschland

Die Alber GmbH mit Sitz in Albstadt in Baden Würtemberg produziert ihre Produkte in Deutschland. Seit über 25 Jahren entwickelt und produziert das Unternehmen Elektroantriebe, Energiespeichersysteme und elektronische Steuerungen. Unter dem Markennamen neodrives wird das Antriebssystem für E-Bikes und Pedelecs entwickelt und produziert. Die Montage und Wicklung des Motors findet komplett am Produktionsstandort Albstadt statt. 

neodrives Z20 Motor im Hinterrad

Bereits seit 2012 wird das neodrives System angeboten und kommt in Pedelecs und E-Bikes zum Einsatz. Die erste Generation Z10 wurde bis 2015 gebaut. Seit 2016 gibt es die Generation Z15 mit einem umfangreichem Facelift und einem neuen Display. Im Jahre 2018 wurde die Generation Z20 vorgestellt, die ich auch an meinem Transportrad im Einsatz habe. Der Motor wurde neu entwickelt und es ist ein semi-integrierter Akku ins Produktportfolio aufgenommen worden. In 2020 folgte das Speed-Pedelec Antriebssystem Z20 RS mit einer Beschleunigung auf 45 km/h.

neodrives Z20 - kraftvoll auf der Straße

Vorteile eines Heckmotors am Pedelec oder E-Bike

Wer sich auf die Suche nach einem Fahrrad mit Antrieb macht, wird sich auf jeden Fall Gedanken machen müssen, ob es ein Mittelmotor wird oder einen Motor im Laufrad. Es gibt sowohl Motoren im Vorderrad, wie auch als Heckmotor im Hinterrad. Da ich gerne auch mal ohne Unterstützung fahre, schaue ich immer ganz genau auf den Widerstand. Bei einem Mittelmotor ist es nur mit hoher Anstrengung möglich ohne aktiven Motor zu fahren. Oft arbeitet man bei ausgeschaltetem System auch noch gegen den Motor. Der Mittelmotor hat zudem ein verzögertes Ansprechverhalten. Wer mal eine Steigung fährt und vergisst in einen leichteren Gang zu schalten, wird merken was ich meine. Darüber hinaus verschleißen Kette und Schaltung einfacher schneller. Oft sind auch spezielle Komponenten erforderlich für das Mittelmotorsystem. Der Heckmotor ist da deutlich entspannter und hat einen geringen Verschleiß bei Kette und Schaltung. Er unterstützt das Fahrrad natürlich im Hinterrad und reißt nicht an der Kette. Das neodrives System ist komplett geräuschlos und spricht kraftvoll und direkt an. Da in dem Heckmotor kein Getriebe verbaut ist, kann das System komplett geräuschlos und vibrationsfrei auftreten. Dazu kann das System bei Bergabfahrten Energie zurückgewinnen und den Akku wieder aufladen. Dies nennt man Rekuperation. Letztendlich muss natürlich jeder selbst seine Entscheidung treffen und die verschiedenen Antriebssysteme einmal Probe fahren. Mir hat das neodrives System allerdings auf Anhieb gefallen. Und der Motor ist quasi im Hinterrad versteckt und recht unauffällig.  

Z20 Antriebssystem mit Motor, Display und Akku

Das Z20 Antriebssystem gibt es für Räder mit einer Unterstützung bis zu 25 km/h und als RS-Variante mit einer Unterstützung bis zu 45 km/h. Bei meinem Transportrad ist die Variante bis zu 25 km/h verbaut. Das System hat einen maximalen Unterstützungsgrad von 300% und ein maximales Drehmoment von 40 Nm. Der Motor wiegt 4 kg und ist optimal für Touren- und Trekking-Pedelecs, aber auch für urbane Pedelecs und Lastenräder. 93 % der Vormaterialen stammen von deutschen Zulieferern. Die Entwicklung und Endmontage findet am Produktionsstandort Albstadt in Deutschland statt. Das gesamte System ist wartungsarm aufgebaut. Drehzahl- und Kraftsensor befinden sich im Inneren des Motors. Das macht den Motor äußerst robust und kraftvoll. Für den Kraftsensor hält das Unternehmen sogar ein eigenes Patent. 

Lastenrad mit neodrives Z20 Antriebssystem

Details zum Motor:

https://www.neodrives.com/de/antriebssystem/z20/z20-heckmotor/

Akku – verschiedene Typen und Bauformen

Je nach Ausstattung und Design passt sich auch der Akku an. Es gibt externe Akkus, die sich leicht entnehmen und somit auch unabhängig vom Rad laden lassen. Dazu kann das Rad auch ohne Akku gefahren werden. Der Akku V2 ist bei mir verbaut und hat eine Kapazität bis 612 Wh. In der ersten Unterstützungsstufe kann damit eine Reichweite von bis zu 145 km erreicht werden. Der Akku V5 ist etwas kleiner mit 500 Wh und damit kann etwa 120 km gefahren werden. Am Transportrad wird die Reichweite nicht erreicht. Die Reichweite gilt bei optimalen Bedingungen. Wenn ich das Rad mit Zuladung fahre, erreiche ich etwa 90 km je nach Fahrstil und Menge der Beladung.

neodrives Z20 Akku

Je nach Design des Rads gibt es auch semi-integrierte Akkus. Die Modelle V7 und V8 lassen sich im Rahmen integrieren und unauffällig verbauen. Die Reichweite ist ähnlich wie bei den externen Modellen. Je nach Akkutyp kommen noch mal 2,2 bis 4 kg Gewicht dazu.

Alle Akkus in Verbindung mit dem Z20 System sind in der Lage Energie zurückzugewinnen und den Akku wieder zu laden. Bei Bergabfahrten kann der Rekuperationsmodus eingeschaltet werden. Es handelt sich quasi um eine Motorbremse welche die Reichweite erhöhen kann und die Bremsen schont. Bei intensiver Nutzung kann die Reichweite zwischen 5 und 10% verlängert werden. 

Details zu den Akkus:

https://www.neodrives.com/de/antriebssystem/z20/z20-akku/ 

Display und Fernbedienung am Lenker

An meinem Lenker ist neben dem Display eine kleine Fernbedienung mit dem Namen neoREMOTE montiert. Hiermit kann ich das System einschalten und mit zwei großen Tasten (Plus und Minus) die Unterstützungsstufe wählen. Mit einer Schaltwippe lassen sich die Unterstützungsstufen von 1 – 5 ganz schnell durchschalten. Dazu kann mit der Minus-Wahl in den Rekuperationsmodus schalten. Auch hierzu stehen zwei Stufen zur Wahl. An der linken Seite befinden sich noch zwei weitere Knöpfe. Der obere Knopf schaltet das Licht ein und aus. Der untere Knopf wechselt die verschiedenen Ansichten im Display. Wenn man die Plus-Taste gedrückt hält, wird eine Schiebehilfe mit einer Unterstützung von 6 km/h aktiviert.

Das Display trägt den Namen neoMMI 20 oder 20c. Bei dem Modell 20c handelt es sich um ein hochauflösendes 2”-Farbdisplay. Die Variante 20 hat eine monochrome Anzeige. Die monochrome Variante kann lediglich mit dem neoREMOTE bedient werden. Die farbige Variante verfügt zudem über ein Touchscreen und kann auch per Bluetooth mit dem Smartphone verbunden werden. Die App ist leider nur für Android Smartphones verfügbar.

BLOKS Display 20c – mit Touchscreen und Softkeys

Das Display 20c mit dem Namen neoMMI 20c oder BLOKS Display 20c ist das Flaggschiff im Portfolio. Das Farbdisplay kann sowohl per neoREMOTE bedient werden, aber auch per Touchscreen, App oder mit den drei Softkeys am Display. Das Display kann einfach auf die Halterung gedreht und bei jedem Stop in wenigen Sekunden abgenommen werden. Wer darauf keine Lust hat, kann mit einer kleinen Schraube das Display fixieren. Mit dem Display lässt sich die aktuelle Geschwindigkeit anzeigen und die gewählte Unterstützungsstufe oder die Rekuperationsstufe. Dazu kann der Akku-Ladestand und die verbleibende Reichweite angezeigt werden. Auch die Gesamt-Fahrzeit wird gezeigt. Im Einstellungsmodus kann Datum und Uhrzeit, sowie Sprache oder Metrik eingestellt werden. Während der Fahrt wird die Geschwindigkeit in großen Ziffern auf dem Display abgebildet. Da genügt ein kleiner Blick und die wichtigste Information ist direkt sichtbar. Die Steuerung während der Fahrt findet bei mir ohnehin nicht über das Display statt, sondern ganz intuitiv mit Daumen und der Schaltwippe des neoREMOTE.

Display am Lenker

Details zum Display:

https://www.neodrives.com/de/antriebssystem/z20/z20-display/

Doch wen interessiert die Theorie? So ein Fahrrad mit neodrives Antrieb muss man einfach mal fahren. Dabei spielt es keine Rolle, ob es das City- oder Touren-Bike ist oder sogar das Lastenrad wie ich es fahre. Das Gesamtsystem macht einfach Spaß. In Münster muss ich nur selten über die dritte Unterstützungsstufe hinausgehen. Der Motor hat ordentlich Power und unterstützt mich selbst bei kleinster Stufe ausreichend auf dem Rad. Und wenn es richtig Spaß machen soll, wählt man einfach Stufe 5 und ab geht’s.