Wer leidenschaftlich gerne auf dem Fahrrad sitzt, freut sich über einen bequemen Sattel. Er darf nicht drücken, soll über viele Kilometer ein angenehmes Gefühl vermitteln und möglichst flexibel für alle Anwendungsfälle sein. Doch wie findet man den richtigen Sattel überhaupt? In vielen Fällen muss man einfach ausprobieren. Das Unternehmen SQlab aus Taufkirchen hat hier einen anderen Ansatz.
Zusammen mit der FH Frankfurt und der Uniklinik Frankfurt hat man sich auf die Suche nach der perfekten Sattelform gemacht. Dabei ist die ERGOWAVE® Form entstanden. Diese beschreibt eine optimale Form für eine sportliche Sitzposition. Dabei wurden auftretende Kräfte und maximale Belastungsgrenzen errechnet. SQlab verfolgt das Ziel den perfekten Sattel zu formen. Der Unternehmensname SQlab stammt aus der griechischen Mythologie. Asklepios (deutsch: Äskulap) ist der Gott der Heilkunst und genau da möchte SQlab anknüpfen. Ergonomie und Gesundheit spielt beim Radfahren eine entscheidende Rolle. Daher arbeitet das Unternehmen bei der Entwicklung der Produkte mit spezialisierten Ärzten zusammen.
Auf den Abstand kommt es an
Um die perfekte Sattelform zu finden, wurde ein Vermessungssystem für den Sitzknochenabstand erfunden. Der Fachhändler hat die Möglichkeit den Sitzknochenabstand auszumessen und den richtigen Sattel zu empfehlen. Ein Vermessungsset kommt über den Webshop auch nach Hause, sodass man ohne Händler ebenfalls zum richtigen Produkt kommt. Das ist schnell und einfach erledigt. Man bekommt eine geriffelte Pappe nach Hause geschickt auf die man sich drauf setzt. Sofort hinterlassen die Gesäßhöcker Abdrücke auf der Pappe. Mit einem Messpapier kann unter Berücksichtigung der Sitzposition der korrekte Abstand abgelesen werden.
Details zur Sitzknochenvermessung gibt es hier.
Fahrradsattel 611 Ergowave active – auch für eBikes und Pedelecs geeignet
Bei der Suche nach einem leichten und ergonomischen Fahrradsattel für mein Coboc Ten Torino bin ich schnell bei SQlab gelandet. Schon an meinem Straßenrad habe ich ergonomische Griffe und die Inner-Barends im Einsatz. Einen Sattel habe ich bislang nicht ausprobiert. Dieses Modell ist speziell für die Anforderungen im Gelände abgestimmt. Der „611 Ergowave active“ wurde ebenfalls für Enduro und All-Mountain Fahrer perfektioniert. Der Sattel verfügt über eine wellenartige Form und ein hochgezogenes Heck. Dadurch sorgt er für perfekten Halt und eine optimale Druckverteilung. Ein SQlab Sattel fällt stets durch seine tieferliegende Nase auf. In Kombination mit einer Vertiefung in der Mitte entlastet er den Dammbereich und sorgt für angenehme Ausfahrten. Der Fahrer profitiert bei diesem Modell auch bei längeren Fahrten und Anstiegen im Gelände. Die Sattelnase ist 4mm breiter. Das Polstermaterial verfügt über mehr Dämpfung (im Vergleich zum Modell 612). Damit der Sattel möglichst lange überlebt, werden die besonders beanspruchten Stellen mit einem Kevlarbezug geschützt.
Die SQlab active Technologie
Mich haben die Produkte von SQlab aufgrund der active Technologie überzeugt. Durch diese Satteltechnologie wird der Sattel beweglich und folgt der Tretbewegung. Der Komfort wird erhöht, der Druck auf die Sitzknochen minimiert und die natürliche Bewegung gefördert. Die Bandscheiben werden dadurch entlastet. Es werden drei Elastomere mitgeliefert mit der sich die Abstimmung und Härte einstellen lässt. Der Wechsel kann schnell und einfach ohne Werkzeug erfolgen. Gleichzeitig wird durch die große Kontaktfläche, die flach geformte Nase und die Vertiefung in der Mitte der Druck reduziert. Die schmale Nase reduziert darüber hinaus die seitliche Reibung.
Der individuell gemessene Sitzknochenabstand hat bei mit eine Sattelgröße von 13cm ergeben. Es ist aber auch etwas schmaler mit 12cm verfügbar und ebenfalls in einer Breite von 14cm und 15cm. Ich war gespannt auf die erste Ausfahrt, da ich bislang ausschließlich mit einem Brooks Ledersattel gefahren bin. Die ersten Kilometer fühlte sich der neue Sattel auch noch etwas hart an, aber das verging recht schnell. Positiv finde ich die Stufenform. Die Druckentlastung ist sofort bemerkbar, längere Fahrten sind angenehmer. Auch wenn ich beim Brooks Sattel nicht negativ über den Druck berichten kann, ist der Wechsel zu SQlab spürbar. Und dies im positiven Sinne. Der Sattel hat S-Tube Streben und wiegt ohne Elastomer 220 Gramm. Das ist deutlich leichter im Vergleich zu meinem Ledersattel. Wer es noch leichter mag, kann auf die Carbon-Variante zurückgreifen. Welcher Elastomer auf Dauer bei mir einzieht, kann ich noch nicht sagen, da werden sicherlich noch einige Kilometer vergehen.
Bereits nach wenigen Tagen habe ich mich derart an den SQlab Sattel gewöhnt, das sich der Sattel auf meinem anderen Rad gewöhnungsbedürftig anfühlt. Ich bin gespannt, ob auch hier bald ein SQlab Sattel einziehen wird.
Wer sich das gesamte Produktsortiment einmal anschauen möchte, findet unter https://www.sq-lab.com/ weitere Informationen und Hintergrundmaterial. Es lohnt sich.