Nachdem ich kürzlich in die Welt der Alltags-Scooter eingetaucht bin, habe ich auch zahlreiche Stunt-Scooter gefunden. Der Stunt-Scooter begeistert nicht nur Kinder sondern auch Erwachsene gleichermaßen. Der erste Stunt-Scooter wurde grob im Jahr 2000 auf den Markt gebracht. Er unterscheidet sich zum City-Scooter in der robusten Verarbeitung und den deutlich festeren Materialien. Auch das Scharnier zum Zusammenklappen fehlt bei den Modellen. Die Geometrie ist oft etwas anders damit die zahlreichen Tricks gelingen.
Die Bezeichnung Stunt-Scooter wird übrigens fast nur in Deutschland verwendet. In anderen Ländern werden sie auch Trick-Scooter oder Freestyle-Scooter genannt.
Scooter aus dem Traditionshaus Schildkröt
Ich kenne das Unternehmen schon seit meinem Kindesalter. Wir hatten selbst zu Hause eigentlich immer eine Tischtennisplatte. Ein Tischtennisball von Schildkröt war stets eine Besonderheit. Der 3-Sterne Ball wurde nur rausgeholt, wenn sich ein spannendes Match anbot. Bis heute fertigt das Unternehmen mit einer Schildkröte im Logo diese Bälle. Das Unternehmen dahinter ist die MTS Sportartikel Vertriebs Gmbh mit Sitz in Wolfratshausen. MTS ist mit der Marke Donic-Schildkröt im Tischtennismarkt zu Hause. Die Marke Schildkröt steht mittlerweile für Produkte rund um die Bereiche Wassersport, Fun-Sport, Fitness und „Fun Wheels“. Letzteres steht für Stunt-Scooter, die erstmal im Jahre 2019 das Licht der Welt erblickten. Die Produktlinie „Fun Wheels“ beinhaltet aber auch Skate- oder Waveboards.
Fun Wheels – der Schildkröt Stunt Scooter Kickless
Die Scooter aus dem Hause Schildkröt gibt es in unterschiedlich auffallenden Designs für jedes Alter und Können. Preis-/Leistung und Qualität sind die Hauptaspekte. Gerade die Scooter sollen dank hochwertiger Materialien langlebig und widerstandsfähig sein. Das trifft auch auf die Stunt-Scooter der Serie „Kickless“ zu. Schließlich zerren Abfahrten in der Bowl und große Sprünge am Material.
Die Serie verfügt beispielsweise über eine hochwertige HIC-Compression. HIC steht für Hidden Internal Kompression und optimiert die Fixierung von Gabel, Deck und Lenker. Es gibt verschiedene Systeme die im Grunde dafür sorgen sollen, das ein Wackeln im Lenker möglichst spät entsteht. Bei der HIC-Compression wird ein Shim mit einem Durchmesser von 32mm über die „Steerer Tube“ gestülpt und mit einem Kompressionsbolzen befestigt. Ein Shim ist ein Einsatz der die Radgabel möglich fest halten soll. Das Kompressionssystem ist sehr stabil und für Trickscooter mit einem großen Lenker gut geeignet.
Das eigentliche Deck besteht aus hochwertigem 6061-Aluminium. Diese Legierung hat den Vorteil, das es eine höhere Bruchdehnung aufweist. Das Material verformt sich erst einmal deutlich bevor es zu einem Bruch kommt. Um das allerdings zu vermeiden wurde das Deck in 3-fach Kastenbauweise aufgebaut. Dadurch ist der Scooter sehr robust und verwindungssteif. Auf dem Deck ist ein Graphic Griptage in schöner Optik angebracht. Im Grunde handelt es sich bei einem Griptape um einen Aufkleber mit Sandpapier als Oberfläche. Griptapes sorgen dafür, das man einen sicheren und stabilen Stand auf dem Scooter hat. Es ist extrem rutschfest. Das ist natürlich besonders wichtig, damit Tricks und Stunts auf dem Scooter möglich werden. Um mit dem Scooter zu grinden / rutschen wurden die Unterseiten leicht angeschrägt. Es verfügt über sogenannte Grind-Kanten.
Stunt Scooter Kickless – der Aufbau dauert keine 5 Minuten
Der Stunt Scooter kommt sicher verpackt an und muss noch zusammengebaut werden. Er ist vormontiert, allerdings muss der 54cm breite und 84cm hohe Y-Lenker noch angeschraubt werden. Eine sehr große und stabile Vierfach-Klemme wird dazu auf die Gabel steckt und mit dem beiliegenden Werkzeug (Inbus) festgeschraubt. Achtet darauf, das der Lenker gerade ausgerichtet ist und schon kann die Fahrt losgehen. Der Zusammenbau dauert wirklich keine 5 Minuten.
Der Lenker wird aus Cromoly Stahl gefertigt und hält hohen Beanspruchungen stand. Die Gabel selbst besteht aus bruchsicherem Stahl. Der Lenker verfügt über TPR-Griffe, die einen guten Halt bieten. TPR steht für Thermoplastic Rubber. Es handelt sich dabei um einen Kunststoff mit guter Schockabsorbierung. Damit alle Tricks gelingen, ist der Lenker um 360 Grad drehbar. Bei allen Stuntscootern ist die Lenkerhöhe nicht verstellbar. Das solltet ihr beachten, wenn ihr eurem Kind einen Stunt-Scooter kaufen möchtet.
Ich habe den Scooter in der Farbe Sunset von Schildkröt für einen Test bekommen. Das Modell Sunset hat eine blaue Grundfarbe mit einer blauen Klemme, blauen Alu-Felgen und einem blau-rotem Griptape. Das Hinterrad ist mit einer Bremse aus abriebfestem Stahl ausgestattet. Die Rollen haben einen Durchmesser von 100mm. Die Rollen bestehen aus Polyurethane (PU) und haben einen Härtegrad von 88A. Je höher die Zahl vor dem Buchstaben ist, desto höher der Härtegrad. Eine Rolle mit höherem Härtegrad läuft schneller. Weniger Härtegrad steht aber auch für mehr Grip. Die Kugellager sind leichtläufige ABEC 9 Lager. ABEC ist eine Norm, die die Genauigkeit der Lager definiert. Die Norm zeigt die mögliche Abweichung des Lagers von dem genauen Abmaß. ABEC3 Lager sind eher bei billigen Produkten zu finden. ABEC9 kennzeichnet die hochwertigsten Lager, die gerne bei schnellen und sportlichen Produkten zum Einsatz kommen.
Der Scooter kann Kinder und Erwachsene mit einem maximalen Gewicht von 100Kg tragen. Somit ist er nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene geeignet und eignet sich für alle Tricks und Stunts. Das Modell „Kickless“ ist übrigens auch nach einem Stunt benannt. Kickless bezeichnet einen Trick, bei dem das Deck während des Sprungs um 360 Grad gedreht wird. Auf geht’s… Übung macht den Meister.
Das Modell Kickless kostet bei Schildkröt im Online-Shop 139,99 Euro (Stand 01 / 2021). Alle weiteren Details gibt es hier: https://www.schildkroet-shop.com/schildkroet-fun-wheels/stunt-scooter/
