Ich gebe es zu: ich bin klassischer Uhrenträger mit Zeiger und Ziffernblatt, rein analog. Ich möchte kein Display, das blinkt, piept oder mir mitteilt, dass ich gerade zu lange sitze. Trotzdem liebe ich Technik und habe einige Jahre die Apple Watch getragen. Und ich liebe Sport. Aber ich brauche keine neue Smartwatch am Handgelenk, keine zweite Uhr, die mich beim Radfahren, Krafttraining oder Badminton aus dem Flow reißt. Sondern einfach ein cleveres Zusatzband das mitdenkt, aber nicht reinquatscht.
Sport, Schweiß, Smartwatch – Das Amazfit Helio Strap im Alltagstest
Ich habe schon länger mit dem Whoop-Band geliebäugelt, gerade weil mich der Gedanke fasziniert, Trainingsbelastung, Regeneration und Schlaf zu tracken, ohne ständig auf ein Display zu schauen. Doch das Abo-Modell von Whoop ist für mich bislang zu teuer. Über 20 Euro Abokosten im Monat waren mir dann doch zu viel, so spannend die Technik auch ist.
Umso mehr habe ich aufgehorcht, als Amazfit das Helio Strap vorgestellt hat. Kein Display, kein Schnickschnack, keine Pushnachrichten auf das Gerät, sondern ein fokussiertes Wearable für ambitionierte Sportler, das sich nahtlos in den Trainingsalltag einfügen soll. Bis ich das Amazfit Helio Strap dann tragen konnte, verging noch eine Zeit. Ich habe es nicht direkt bestellt, sondern mehrfach überlegt ob ich es wirklich brauche. Und dann war es für etwa 4 Wochen ausverkauft. Vermutlich auch weil der Preis von 99,90 Euro (Stand August 2025) einfach ein no-brainer ist.
Tragekomfort und Setup: Unauffällig, aber nicht unsichtbar
Die Einrichtung ist recht einfach, Armband anlegen, App herunterladen und das Gerät in der App verbinden.
Das Amazfit Helio Strap kommt schlicht daher und das ist positiv gemeint. Es hat kein überladenes Design, keine optischen Spielereien. Stattdessen ist es ein leichtes, flexibles Band, das sich angenehm ums Handgelenk legt. Leider gibt es nur die eine Farbvariante in schwarz und auch nur eine Länge. Das Band passt mit etwas Luft um mein Handgelenk, dicke oder stark trainierte Unterarme dürften es evtl. schwer haben. Egal ob beim Badminton, auf dem Fahrrad oder beim Bankdrücken – das Band bleibt dort, wo es hingehört. Es scheuert nicht am Arm und es rutscht auch nicht sonderlich. Nach wenigen Tagen merkt man es gar nicht mehr. Auch nicht in der Nacht, denn das Helio Strap soll durchgehend getragen werden.
Die Einrichtung selbst ist ebenfalls angenehm unkompliziert. Über die Zepp-App wird das Band mit dem Smartphone gekoppelt. Die Einrichtung dauert keine fünf Minuten. Danach kann es direkt losgehen.
Sportlich fokussiert und vielseitig einsetzbar
Das Band trackt kontinuierlich meine Herzfrequenz, den Sauerstoffgehalt im Blut (SpO2), das Stresslevel und sogar meine Herzfrequenzvariabilität (HRV). Das Ganze läuft komplett im Hintergrund, ohne Vibrationen, ohne Display, ohne ständige Notifications. Genau das war mir wichtig. Natürlich kann man Benachrichtigungen auf dem Smartphone einrichten, allerdings lässt sich das auch komplett deaktivieren.
Die Zepp-App liefert nach jedem Training eine detaillierte Analyse über Belastung und Trainingsstatus. Mit dem integrierten BioCharge™-Energiescore bekomme ich zudem täglich einen Anhaltspunkt, wie fit ich bin. Die App empfiehlt ob ich nochmal Gas geben sollte oder besser einen Tag Pause einlegen soll.
Wer Krafttraining macht, darf sich über automatische Wiederholungserkennung freuen. Das Band erkennt über 25 Bewegungsarten – vom Bizepscurls bis zur Kniebeuge – und zählt dabei die Wiederholungen mit. Das ist zwar nicht immer 100% exakt, aber in Summe ein echter Mehrwert für alle, die ihr Training strukturierter auswerten wollen. Hier wird sicherlich noch nachgebessert damit man sich auf die Werte auch verlassen kann.
Automatische Erkennung von Aktivitäten
Die automatische Aktivitätserkennung funktioniert zuverlässig. Allerdings werden auch teilweise kleine Wege als Aktivität erkannt, die ich nicht unbedingt so eingestuft hätte. Zusätzlich habe ich einige Aktivitäten bewusst in der App gestartet und aufgezeichnet. Dennoch hat danach die automatisierte Erkennung eine zweite Aktivität angelegt, die ich dann löschen musste. Hier ist noch Verbesserungspotential.
Ausgeschlafen oder platt? So bewertet das Helio Strap meine Nächte
Gerade als sportlich aktiver Mensch ist guter Schlaf mehr als nur Erholung. Er ist die Grundlage für Leistungsfähigkeit, Regeneration und Motivation. Und genau hier spielt das Amazfit Helio Strap seine Stärken aus. Ohne Display, ohne blinkende Anzeigen oder nervige Vibrationen zeichnet es jede Nacht meine Schlafphasen auf und das ganz unauffällig am Handgelenk oder Oberarm. Offiziell gibt es für den Oberam kein Band, allerdings haben sich einige Anbieter da bereits Lösungen einfallen lassen.
Die Daten, die am Morgen in der Zepp-App auftauchen, gehen dabei deutlich über die klassische Unterscheidung von „leicht“ und „tief“ hinaus. Das Band erfasst REM-Phasen, analysiert die Atemqualität und misst sogar die Herzfrequenzvariabilität (HRV) im Schlaf. Daraus ergibt sich ein detailliertes Bild meiner nächtlichen Erholung inklusive Schlafscore und Empfehlungen zur Tagesbelastung. Und das passt auch ganz gut mit meinen Empfinden überein. Die App hat morgens auch schon mal gefragt, ob ich Alkohol getrunken habe, da meine Werte sich leicht verändert haben. Und das passte in der Tat zu zwei Gläsern Bier die ich im Vorabend getrunken habe. An einem anderen Tag wurde angemerkt, das ich ggf. zu wenig getrunken habe und das sich meine Schlafwerte daraufhin anders verhalten. Und auch dies konnte ich durch meine persönliche Wahrnehmung bestätigen.
Besonders hilfreich ist die Kombination aus Schlafdaten und dem sogenannten BioCharge™-Energiescore. Letzterer zeigt mir auf einen Blick, wie erholt mein Körper wirklich ist und das unabhängig davon, wie lang die Nacht war. Manchmal steht da „hoch“, obwohl ich nur sechs Stunden geschlafen habe. An anderen Tagen ist der Score eher mäßig, trotz acht Stunden Schlaf. Oft wird auch eine Erklärung dazu geliefert. Nach einer anstrengenden Badminton-Einheit bis in den späten Abend hinein war der Score am nächsten Morgen deutlich geringer. Aber genauso fühlte ich mich auch.
Aura Premium – aber keine Abo-Pflicht
Über Zepp Aura bekommst du personalisierte Schlafmusik, geführte Meditationen und darfst dem KI-Schlafassistenten täglich Fragen stellen. Gerade die verschiedenen Klänge haben mich gar nicht abgeholt. Ich habe zwar das Test-Abo abgeschlossen, aber nach der ersten Schlafanalyse bereits gekündigt. Testet das aber gerne einmal selbst, vielleicht sind die Klänge und Sounds für euch genau richtig um einzuschlafen.
Zum Preis von 99,90 Euro (Stand August 2025) könnt ihr das Band inkl. der Funktion in der App bekommen. Das ist meiner Meinung nach ein attraktiver Einstieg in die Messung von Sport-, Bewegungs- und Schlafdaten.
Gekauft habe ich das Band bei Amazon: https://amzn.to/4fuzM47
Infos gibt es beim Hersteller: https://de.amazfit.com/products/helio-strap
Amazfit Gutschein für meine Leser: 10%
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