Victor New Carbonsonic Pro im Test

Die Zukunft fliegt synthetisch – Victor New Carbonsonic Pro im Test

Am Rande der Hylo Open am vergangenen Wochenende hatte ich die Gelegenheit, zwei der neuen Victor New Carbonsonic Pro Federbälle zu ergattern. Es handelt sich dabei um einen Synthetikball, der mit einem Kohlefaser-Kern (Carbon) und synthetischen Federn antritt, die Lücke zwischen Kunststoff- und Naturfederbällen zu schließen. Die Pro-Version verspricht laut Hersteller ein nochmals optimiertes Flugverhalten, höhere Haltbarkeit und ein Spielgefühl, das näher am klassischen Naturfederball liegen soll.

Da ich regelmäßig sowohl Natur- als auch Kunststoffbälle spiele, war ich besonders gespannt, wie sich der neue Carbonsonic Pro im direkten Vergleich schlägt und das bei Tempo, Kontrolle, Präzision und natürlich Haltbarkeit. Hier mein erster Eindruck aus dem praktischen Einsatz.

Victor New Carbonsonic Pro im Test

Warum der Abschied vom Naturfederball unausweichlich ist

Der Naturfederball gilt seit jeher als das Maß aller Dinge im Badminton. Er ist präzise im Flug, angenehm im Treffgefühl und variabel in der Steuerung. Doch so perfekt er sich auf dem Court verhält, so problematisch wird seine Herstellung und Verfügbarkeit hinter den Kulissen. Der Markt steht unter Druck und das macht sich inzwischen deutlich bemerkbar.

Victor New Carbonsonic Pro im Test

Wieso steigen die Preise für Naturfederbälle so stark?

Die Preise steigen kontinuierlich. Einer der Hauptgründe: Die Produktion hochwertiger Naturfederbälle ist aufwendig, personalintensiv und stark abhängig von der Verfügbarkeit geeigneter Gänsefedern. Diese stammen größtenteils aus der Lebensmittelindustrie, konkret aus der Gänseverarbeitung in Asien, vor allem China. Da sich dort sowohl Haltungsbedingungen als auch Nachfrage in den letzten Jahren verändert haben, wird gutes Feder-Material immer knapper und vor allem teurer. Viele kleinere Vereine müssen sich umschauen und wechseln auf Hybridbälle um Kosten zu sparen.

Victor New Carbonsonic Pro im Test

Zudem kommt es immer wieder zu Qualitätsschwankungen. Schlechte Bälle halten nicht einmal ein Match, selbst teure Modelle sind keine Garantie mehr für konstante Haltbarkeit. Für Vereine und Turnierveranstalter wird das zunehmend zur Belastung, sowohl organisatorisch als auch finanziell.

Nachhaltige Alternative im Badminton

Gleichzeitig wächst der Wunsch nach nachhaltigeren Alternativen. Ein Ball, der aus tierischen Bestandteilen besteht und nach wenigen Minuten unbrauchbar ist, passt nicht mehr in ein ökologisch denkendes Sportumfeld. Der Ruf nach synthetischen, haltbaren und spielbaren Lösungen wird lauter und das nicht nur aus Kostengründen, sondern auch aus Überzeugung.

Victor New Carbonsonic Pro im Test

Genau in diesem Spannungsfeld bewegt sich der neue Federball New Carbonsonic Pro aus dem Hause Victor. Er will kein billiger Kompromiss sein, sondern eine echte Alternative. Entwickelt mit Kohlefaser-Kern, synthetischem Korb und optimierter Flugkurve, zielt er darauf ab, das Spielgefühl eines Naturfederballs zu simulieren und das bei deutlich längerer Lebensdauer und konstanterer Performance.

Ob das gelingt? Die ersten Tests liefern spannende Ansätze. Doch klar ist: Die Zeit des exklusiven Naturfederballs läuft und wer zukunftsfähig planen will, kommt an synthetischen Alternativen nicht mehr vorbei.

Der erste Praxistest des New Carbonsonic Pro

Ich habe zwei Bälle mit zum Training gebracht und wurde mit großen Augen angeschaut. Viele Mitspieler*innen haben bereits von den Bällen gehört und wollten sie unbedingt einmal ausprobieren. Mit einem Ball konnte ich ein Einzel-Match absolvieren und drei Sätze eines Doppel-Matches. Danach war der Ball im wahrsten Sinne „gerupft“ und flog nicht mehr gut.

Victor New Carbonsonic Pro im Test

Wir sind direkt mit dem New Carbonsonic Pro ins Rennen gegangen. Wir haben alle gesagt, das der Ball super fliegt und nah an einem Naturfederball ist. Erst der Wechsel zur Naturfeder offenbarte einen Unterschied. Wir haben alle gesagt, dass die Naturfeder etwas besser fliegt. Das Fazit aber lautete: Wenn es künftig nur noch den Synthetikball gäbe, wären alle ziemlich zufrieden damit.

Ich freue mich den Ball in Zukunft häufiger zu spielen. Verfügbar soll er im Dezember sein, beispielsweise bei der Racket-Company. Den Vorgänger, das Modell „New Carbonsonic“ gibt es schon zu kaufen:

https://www.racket-company.de/victor-new-carbonsonic-ncs.html

oder

https://www.victor-europe.com/product-page/victor-new-carbonsonic